Sicherheit im Alltag: Souveränes Digitalverhalten

Im letzten Teil haben wir die Basics geklärt. Jetzt geht es nicht mehr nur um Verteidigung, sondern um digitale Selbstbestimmung: Du entscheidest, was andere über dich wissen und wie angreifbar deine Systeme wirklich sind.

30.06.2025 09:10 von Christian

1. VPN

Ein VPN (Virtual Private Network) verschlüsselt deine Verbindung und tarnt deine IP-Adresse. Das schützt dich vor neugierigen Netzwerk-Betreibern, Behörden und unverschlüsselten Datenlecks. Allerdings kann ein VPN deine Internetgeschwindigkeit beeinträchtigen. Dennoch ist die Nutzung an einigen Stellen sehr empfehlenswert:

Wichtig:

Bedenke: Ein VPN anonymisiert nicht dich sondern deine Verbindung. Sauberes Browsing-Verhalten bedarf mehr.

2. DNS-Filter & Netzwerkhygiene

Dein DNS-Anbieter weiß, welche Seiten du aufrufst - oft sogar detaillierter als dein Browser. DNS-Filter schützen dich zusätzlich vor Malware, Tracking und Phishing.

NextDNS oder AdGuard DNS sind hier besonders empfehlenswert. Diese können in vielen Routern direkt eingestellt werden. Bei Bedarf können diese mit DNS over HTTPS/TLS kombiniert werden.

Optional, aber empfehlenswert:

3. Festplattenverschlüsselung

Auf Computern und Handys liegen heute alle möglichen wertvollen Daten. Die sind für Angreifer genau so wie für staatliche Stellen interessant. Verlierst du dein Gerät, verlierst du alles. Davor schützt die Verschlüsselung der eigenen Datenträger.

Ich empfehle hier aktuell VeraCrypt. Es ist plattformunabhängig nutzbar, hat eine starke Verschlüsselung und ist leicht zu nutzen.

4. Verschlüsselte Cloud & sichere Datenspeicherung

Die meisten Mainstream-Clouds sind bequem, aber neugierig. Wenn du Privates oder Sensibles speicherst, solltest du dich von vielen Cloud-Anbietern fernhalten.

Proton Drive bietet eine sichere Cloud an. Sie ist E2E-Verschlüsselt. Alternativ kann sich auch die Einrichtung einer eigenen NextCloud-Lösung lohnen.

5. Mobile Privacy

Selbst wenn du dein Handy nie verlierst; du gibst täglich Daten preis, oft unnötig.

Schütze dich in dem du,

iOS-User:

6. Browser-Hardening und Add-ons

Ein sicherer Browser ist deine erste Verteidigungslinie gegen Tracking, Phishing und Exploits. Dabei kommt es weniger auf den Browser selbst an – sondern darauf, wie du ihn konfigurierst.

7. Gerätezugriff durch Fremde verhindern

Sicherheit bedeutet auch: Niemand kann unbemerkt auf dein System zugreifen.

Für Laptops:

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Über den Author

Christian

Ich bin Christian Seip - Softwareentwickler mit Schwerpunkt auf Web-Technologien. In den letzten Jahren war ich unter anderem als Lead Developer und Datenschutzkoordinator bei der Ströer-Gruppe tätig. Davor habe ich bei Amazon Games gearbeitet.

Ich schreibe hier, weil ich Dinge hinterfrage. Weil ich wissen will, was unter der Oberfläche steckt - technisch, gesellschaftlich und sprachlich. Und weil ich glaube, dass es nicht reicht, Dinge nur zu tun, ohne darüber zu reden.

Dieser Blog ist kein Tutorial-Archiv und keine Selbstvermarktung. Er ist mein Versuch, klare Gedanken zu formulieren und Position zu beziehen auch wenn es unbequem ist. Mal technisch, mal kritisch, mal persönlich.